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Migration von VMware zu Proxmox: So gelingt der Umstieg

Timo Wevelsiep
Timo Wevelsiep
#VMware #Proxmox #Migration #Virtualisierung #OpenSource #KVM #Broadcom #Lizenzkosten

Sie planen den Wechsel von VMware zu Proxmox? Bei WZ-IT unterstützen wir Sie umfassend: Beratung, Migration, Installation, Support und Monitoring Ihrer neuen Virtualisierungsumgebung. Vereinbaren Sie hier ein kostenloses und unverbindliches Gespräch: Termin vereinbaren.

Viele Unternehmen evaluieren derzeit den Wechsel von VMware vSphere (ESXi/vCenter) zur Open-Source-Virtualisierungsplattform Proxmox Virtual Environment (PVE). Die Gründe sind vielfältig: geänderte Lizenzmodelle, steigende Kosten und der Wunsch nach mehr Kontrolle über die eigene IT-Infrastruktur.

In diesem Beitrag erfahren Sie, warum ein Umstieg sinnvoll sein kann, wie sich die beiden Plattformen vergleichen lassen und wie Sie die Migration konkret durchführen.

Inhaltsverzeichnis


Warum von VMware vSphere auf Proxmox wechseln?

Geänderte Lizenzpolitik nach der Broadcom-Übernahme

Ein wesentlicher Treiber für den Wechsel ist das geänderte Lizenzmodell von VMware nach der Übernahme durch Broadcom. Die bisher kostenlose ESXi-Free Edition wurde eingestellt, und VMware drängt Bestandskunden verstärkt in teure Subscription-Lizenzpakete.

Für kleinere Unternehmen und Lab-Umgebungen bedeutet dies: Eine zuvor kostenfreie Hypervisor-Lösung ist ohne kostenpflichtiges Abonnement nicht mehr verfügbar. Die zu erwartenden Lizenzkosten und langfristigen Abo-Bindungen treiben viele dazu, Alternativen zu evaluieren.

Proxmox als kostengünstige Alternative

Proxmox VE positioniert sich als attraktive Alternative:

  • Open Source und kostenfrei nutzbar – ohne funktionale Einschränkungen in der freien Version
  • Optionale Support-Abonnements für Unternehmen, die professionellen Support wünschen
  • Keine Abhängigkeit von einem einzelnen Hersteller (Vendor Lock-in vermeiden)

Technische Vorteile von Proxmox

Neben den finanziellen Aspekten überzeugt Proxmox technisch mit einem vergleichbaren Funktionsumfang wie VMware vSphere – jedoch ohne künstliche Lizenzbeschränkungen:

  • Clustering und Hochverfügbarkeit (HA) bereits integriert
  • Live-Migration von VMs zwischen Hosts ohne zusätzliche Lizenzkosten
  • Integrierte Backup-Lösungen – während VMware stark auf Drittanbieter wie Veeam setzt, was zusätzliche Kosten und Komplexität bedeutet

Kurz gesagt: Proxmox ermöglicht ein Enterprise-Feature-Set ohne Enterprise-Preisschild.


Proxmox VE im Überblick

Proxmox VE Dashboard - Web-basierte Verwaltungsoberfläche für Virtualisierung

Proxmox VE ist eine auf Debian Linux basierende Virtualisierungsplattform, die KVM (Kernel-based Virtual Machine) als Hypervisor und LXC für Container nutzt.

Architektur und Verwaltung

Anders als VMware ESXi ist Proxmox kein reiner Hypervisor ohne Interface:

  • Web-basierte Verwaltungsoberfläche direkt auf dem Host
  • VMs anlegen, verwalten, Netzwerke konfigurieren und Backups planen – alles über den Browser
  • Die Oberfläche erinnert in Optik und Bedienung stark an VMware vCenter

Ein Host = Hypervisor + Management

Ein Proxmox-Knoten vereint, was bei VMware aus mehreren Komponenten besteht:

VMware Proxmox
ESXi (Hypervisor) KVM-basierter Hypervisor
vCenter Server (Management) Integriertes Web-Interface
Separate Lizenz für vCenter Im Basissystem enthalten

Mehrere Proxmox-Knoten lassen sich zu einem Cluster verbinden und zentral verwalten – ganz ohne separate vCenter-Instanz.


Komponentenvergleich: VMware vs. Proxmox

Hypervisor und Management

Aspekt VMware Proxmox
Hypervisor ESXi (Bare-Metal) KVM (Linux-basiert)
Management vCenter Server (separate Instanz) Integriertes Web-Interface
Lizenzkosten Management Zusätzliche Lizenz erforderlich Kostenlos enthalten

Virtuelle Maschinen

  • VMware: VMDK-Format für virtuelle Festplatten, VMX-Konfigurationsdateien
  • Proxmox: QEMU-Formate (QCOW2 oder RAW), eigene Konfigurationssyntax
  • Gast-Tools: VMware Tools haben in Proxmox ihr Pendant im QEMU Guest Agent
  • Snapshots und Clones: Beide Systeme unterstützen diese Funktionen

Netzwerk

Aspekt VMware Proxmox
Virtual Switches vSwitch / Distributed vSwitch Linux-Bridges (Standard) oder Open vSwitch
VLAN-Konfiguration Über Portgruppen Direkt an der VM-Netzwerkschnittstelle
SDN (Software-Defined Networking) VMware NSX Externe Lösungen oder Open vSwitch

Storage

Aspekt VMware Proxmox
Dateisystem VMFS (proprietär) Flexibel: ZFS, LVM, Directory, Ceph, NFS, iSCSI
Thin Provisioning Verfügbar Mit praktisch jedem Storage nutzbar
Snapshots Verfügbar Storage-abhängig (ZFS, LVM, QCOW2)

Wichtiger Hinweis: Das Proxmox-Migrationstool unterstützt derzeit kein VMware vSAN als Quelle. VMs auf vSAN müssen vor der Migration auf ein unterstütztes Storage (z.B. NFS oder lokales VMFS) verschoben werden.

Hochverfügbarkeit und Live-Migration

Funktion VMware Proxmox
Live-Migration vMotion (Enterprise-Plus-Lizenz) Integriert, kostenlos
HA-Cluster vSphere HA (Lizenz erforderlich) Integriert, kostenlos
Automatische Lastverteilung DRS (Distributed Resource Scheduler) Manuell oder via Scripting

Backup und Wiederherstellung

Aspekt VMware Proxmox
Integriertes Backup Nein – APIs für Drittanbieter (Veeam, etc.) Ja – direkt in der Weboberfläche
Zusätzliche Kosten Lizenzkosten für Backup-Software Kostenlos (Basis) / Proxmox Backup Server für erweiterte Features
Automatisierte Backups Via Drittanbieter Zeitplan direkt in der GUI konfigurierbar

Tipp: Der Proxmox Backup Server (PBS) bietet effiziente inkrementelle Backups mit Deduplizierung und Kompression.

Bonus: LXC-Container

Neben VMs unterstützt Proxmox auch LXC-Container – leichtgewichtige Linux-Container ohne direktes VMware-Pendant. Diese können bestimmte Dienste ressourcenschonender virtualisieren als vollwertige VMs.


Schritt-für-Schritt: Migration der VMware-VMs zu Proxmox

Seit Proxmox VE Version 8.1 steht ein Migrationsassistent (Import Wizard) direkt in der Weboberfläche zur Verfügung. Dieses Tool ermöglicht es, eine Verbindung zu einem VMware-ESXi-Host oder vCenter-Server herzustellen und VMs weitgehend automatisch zu übertragen.

1. Proxmox aktualisieren

Stellen Sie sicher, dass Ihre Proxmox-VE-Installation auf dem aktuellen Stand ist (mindestens Version 8.1.8 oder neuer):

apt update && apt full-upgrade

2. Verbindung zu VMware herstellen

  1. Öffnen Sie in Proxmox VE: Datacenter → Storage → Add
  2. Wählen Sie den Typ "ESXi"
  3. Konfigurieren Sie die Verbindung:
    • ID: Frei wählbarer Name für die Verbindung
    • Server: IP-Adresse oder Hostname des ESXi-Hosts oder vCenter
    • Username/Password: Gültige VMware-Zugangsdaten
    • Optional: Skip Certificate Verification aktivieren

3. VMs auswählen

Nach erfolgreicher Verbindung erscheint der VMware-Host als neuer Storage-Eintrag:

  1. Klicken Sie auf den ESXi-Storage-Eintrag unter Datacenter/Storage
  2. Alle VMs auf dem ESXi-Host werden aufgelistet
  3. Wählen Sie die zu migrierende VM aus

4. Import starten

  1. Markieren Sie die gewünschte VM und klicken Sie auf Import
  2. Wählen Sie das Proxmox-Ziel-Storage für die VM-Daten
  3. Wichtig: Die VM muss heruntergefahren sein – laufende VMs können derzeit nicht direkt übertragen werden

Der Importvorgang:

  • Liest die VM von VMware aus
  • Kopiert virtuelle Festplatten und Konfiguration auf den Proxmox-Host
  • Die originale VM auf VMware bleibt unverändert (Kopie, kein Verschieben)

5. VM auf Proxmox prüfen und starten

Nach dem Import:

  1. Einstellungen prüfen – besonders bei Windows-VMs
  2. VirtIO-Treiber für optimale Performance installieren (Windows-Gäste)
  3. VM starten und Funktionalität testen
  4. QEMU Guest Agent installieren für optimale Integration

6. Schrittweise migrieren

Empfohlene Vorgehensweise:

  • VM für VM migrieren, nicht die gesamte Umgebung auf einmal
  • Kurze Downtime pro VM einplanen (Herunterfahren auf VMware, Hochfahren auf Proxmox)
  • VMs auf vSAN vorher auf unterstütztes Storage verschieben (NFS, lokales VMFS)

Praxis-Tipps aus unserer Erfahrung

Bei WZ-IT haben wir bereits zahlreiche Migrationen zu Proxmox erfolgreich durchgeführt – nicht nur von VMware, sondern auch von anderen Cloud-Plattformen.

Case Study: EVA Real Estate – Von AWS zu Proxmox

Ein aktuelles Beispiel ist die Migration von EVA Real Estate, einer der führenden Immobilienagenturen in Dubai. Das Unternehmen betrieb seine gesamte CRM- und ERP-Infrastruktur auf AWS und kämpfte mit:

  • Unvorhersehbaren Kosten mit versteckten Gebühren
  • Daten außerhalb Europas (DSGVO-Bedenken)
  • Vendor Lock-in, der eine Migration erschwerte

Die Lösung: Wir haben EVAs komplette Infrastruktur per Lift & Shift auf dedizierte Hetzner-Server mit Proxmox migriert – ohne Code-Änderungen.

Das Ergebnis:

Kennzahl Vorher (AWS) Nachher (Proxmox/Hetzner)
Monatliche Kosten €1.300 €200
Kostenreduktion 86%
Jährliche Ersparnis €13.200
Datenspeicherort Außerhalb EU 100% Deutschland

Die Migration amortisierte sich bereits nach 4 Monaten. Zusätzlich stand EVA Real Estate nach der Migration ungefähr das Doppelte an Rechenressourcen zur Verfügung – ohne Mehrkosten.

Mehr Details finden Sie in unserer EVA Real Estate Case Study.

Unsere Empfehlungen

Vor der Migration prüfen:

  • Nutzen VMs spezielle VMware-Funktionen (Snapshots, dedizierte Backup-Agents, vSphere-Integrationen)?
  • Wie werden diese in Proxmox abgebildet?

Gleichwertige Lösungen finden:

  • Proxmox Backup ersetzt gängige VM-Backup-Tools
  • ZFS oder Ceph können ein SAN/vSAN ersetzen

Testmigration durchführen:

  • Erst mit unwichtigen VMs oder in einer Lab-Umgebung testen
  • Prozess verfeinern, bevor Produktivsysteme migriert werden

Fazit

Die Migration von VMware zu Proxmox ist heute ein bewährter Weg, um Kosten zu sparen und zugleich moderne Virtualisierungsfeatures zu nutzen.

Vorteile auf einen Blick

  • Import-Assistent in Proxmox VE 8.x reduziert den technischen Aufwand massiv
  • VMware-VMs bleiben als Sicherheitsnetz erhalten (Kopie, keine Verschiebung)
  • Größere Unabhängigkeit von kommerziellen Herstellern und deren Preismodellen
  • Voller Funktionsumfang ohne Lizenzmauer – alle Features in der freien Version enthalten

Für wen ist der Wechsel sinnvoll?

Der Umstieg lohnt sich besonders für:

  • Unternehmen mit steigenden VMware-Lizenzkosten
  • Kleine und mittlere Unternehmen, die von der ESXi-Free-Einstellung betroffen sind
  • Technisch versierte Administratoren, die Transparenz und Flexibilität schätzen
  • Organisationen mit DSGVO-Anforderungen, die ihre Infrastruktur auf europäischen Servern betreiben möchten

Unsere Unterstützung

Als IT-Dienstleister mit umfangreicher Erfahrung in VMware-zu-Proxmox-Migrationen unterstützen wir Sie bei:

  • Analyse und Planung Ihrer Migrationsvorhaben
  • Durchführung der Migration mit minimaler Downtime
  • Aufbau einer Private Cloud mit HA Proxmox Cluster auf Hetzner
  • Einrichtung von Backup-Lösungen wie dem Proxmox Backup Server
  • Managed Services und Support für Ihre neue Proxmox-Umgebung

Erfahren Sie mehr über unsere Proxmox-Expertise auf unserer Proxmox-Seite.


Kontaktieren Sie uns

Planen Sie den Umstieg von VMware zu Proxmox? Wir unterstützen Sie von der Beratung bis zum laufenden Betrieb.

WZ-IT bietet:

  • Kostenlose Erstberatung zu Ihrem Migrationsvorhaben
  • Planung und Durchführung der Migration
  • Aufbau von hochverfügbaren Proxmox-Clustern
  • Managed Hosting in deutschen Rechenzentren (Hetzner)
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