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Tailscale Alternative für Unternehmen: Wann lohnt sich der Wechsel?

Timo Wevelsiep
Timo Wevelsiep
#Tailscale #VPN #NetBird #WireGuard #MeshVPN #Enterprise #Flatrate #ZTNA #RemoteAccess #SSO

Wenn Ihre VPN-Kosten mit jedem neuen Mitarbeitenden oder Device steigen, lohnt sich ein Wechsel typischerweise ab ca. 14 Seats (bei $18/Seat) in Richtung Flatrate-Modell. Besonders dann, wenn Sie zusätzlich SSO/Policies, weniger Betriebsaufwand und EU/DE-Hosting sauber abbilden wollen.

Tailscale basiert zwar auf WireGuard – aber die Fragen in Unternehmen sind meist weniger "Protokoll", sondern: Kostenmodell, Kontrolle, Betrieb, Compliance, Skalierung.

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Inhaltsverzeichnis


Warum nach einer Tailscale-Alternative suchen?

Tailscale ist ein starkes Produkt: WireGuard-basiert, modern, flexibel. In der Praxis kommen Unternehmen aber oft an einen Punkt, an dem drei Themen dominieren.

A) Kosten wachsen automatisch mit

Viele Enterprise-Setups landen schnell bei "per seat"-Modellen. Bei Tailscale liegt der Premium-Plan bei $18 pro Nutzer/Monat. Bei Twingate wird der Business-Plan mit $10 pro Nutzer/Monat ausgewiesen.

Das fühlt sich an wie eine "Steuer" aufs Wachstum – besonders bei Teams mit vielen Endpoints.

Anbieter Preismodell Beispiel 50 User
Tailscale Premium $18/User/Monat $900/Monat
Twingate Business $10/User/Monat $500/Monat
Flatrate Festpreis €249,90/Monat

B) Betrieb & Ownership

In kleineren IT-Teams ist die Realität: Netzwerk-/VPN-Betrieb konkurriert immer mit Business-Prioritäten. Deshalb suchen viele nach einer Lösung, die funktioniert, aber keine Dauerbaustelle wird.

C) EU/DE-Hosting & Governance

Viele Firmen wollen – aus Compliance-, Kunden- oder Risiko-Gründen – klare Antworten zu Datenhoheit, Logs, Betrieb und Standort. Selbst wenn ein Tool technisch top ist, bleibt die Governance-Frage oft das Nadelöhr.


Was braucht eine Alternative wirklich?

Bevor man Tools vergleicht, lohnt ein kurzer Anforderungskatalog. Für die meisten B2B-Use-Cases sind das die "Must-haves":

Anforderung Warum wichtig
SSO/MFA & Rollen Azure AD, Okta, Google, Keycloak – Identität zentral verwalten
Granulare Policies Wer darf zu welchen Ressourcen (Least Privilege)
Subnet Routing / Site-to-Site Standorte, Cloud, On-Prem verbinden
Sauberes Rollout MDM, Skripte, stufenweise Migration ohne Big-Bang
Planbare Kosten Keine Überraschungen bei Wachstum
Klare Betriebsverantwortung Wer patcht, monitort, reagiert bei Incidents?

NetBird als Alternative

NetBird ist ein Open-Source-Ansatz für ein Mesh-VPN, das auf WireGuard aufsetzt. Die Architektur umfasst:

  • Management/UI (Control Plane): Zentrale Verwaltung von Peers, Gruppen, Policies
  • Signal Service: Koordination der Peer-Verbindungen
  • STUN/TURN (Coturn): Relay für Verbindungen hinter NAT/Firewalls

Wichtig für Business-Entscheider: Management und Policies (Control Plane) laufen zentral – der eigentliche Datenverkehr (Data Plane) läuft wo möglich Peer-to-Peer. Relay-Server kommen nur zum Einsatz, wenn direkter Verbindungsaufbau nicht möglich ist.

Warum das technisch Sinn ergibt

Aspekt Vorteil
WireGuard-Basis Schnelle, moderne Tunnel-Technik mit starker Kryptografie
Mesh + P2P Reduziert "Gateway-Bottleneck"-Probleme
Zentrale Policies Macht es B2B-tauglich (statt Bastel-VPN)
Open Source Volle Transparenz, Self-Hosting möglich

Detaillierter Vergleich: NetBird vs. Tailscale →


Break-even: Per-Seat vs. Flatrate

Nehmen wir eine Flatrate von €249,90/Monat als Referenz und vergleichen das mit typischen "per seat"-Werten.

Die Faustformel

Break-even Seats = Flatrate / Preis pro Seat

Konkrete Rechnung

Vergleich Rechnung Break-even
vs. Tailscale ($18/Seat) 249,90 / 18 = 13,88 ~14 Seats
vs. Twingate ($10/Seat) 249,90 / 10 = 24,99 ~25 Seats

Beispiel-Tabelle nach Teamgröße

Teamgröße Tailscale ($18/Seat) Twingate ($10/Seat) Flatrate
10 $180/mo $100/mo €249,90/mo
25 $450/mo $250/mo €249,90/mo
50 $900/mo $500/mo €249,90/mo
100 $1.800/mo $1.000/mo €249,90/mo
200 $3.600/mo $2.000/mo €249,90/mo

Hinweis: Preise Stand Dezember 2025 (Quellen: Tailscale Pricing, Twingate Pricing). Preise in unterschiedlichen Währungen – als Faustformel für die Größenordnung trotzdem hilfreich.


Wann lohnt sich der Wechsel?

Ein Wechsel ist meistens dann sinnvoll, wenn mindestens 2–3 der folgenden Punkte zutreffen.

Wechsel lohnt sich häufig, wenn...

  • ✅ Sie sind > 25 Nutzer (oder wachsen dahin) und zahlen pro Seat
  • ✅ Sie haben viele Geräte pro Nutzer (Engineering/Support/Field)
  • ✅ Sie wollen zentrale Policies, Audit-Logs und Management-Features ohne Komplexitäts-Overhead
  • ✅ Sie möchten EU/DE-Hosting als Standard-Option (Compliance)
  • ✅ Ihr Team will keine "VPN-Ops"-Daueraufgabe

Wechsel lohnt sich oft (noch) nicht, wenn...

  • ❌ Sie sind ein sehr kleines Team (5–10 Seats) und Kosten sind aktuell egal
  • ❌ Sie haben keine Governance-Anforderungen
  • ❌ Die aktuelle Lösung läuft seit Jahren problemlos

Schnell-Check

Kriterium Per-Seat Flatrate
< 15 User ✅ Oft günstiger ⚠️ Überdimensioniert
15–50 User ⚠️ Wird teuer ✅ Break-even erreicht
> 50 User ❌ Sehr teuer ✅ Deutlich günstiger
Wachstum geplant ❌ Kosten steigen ✅ Kosten fix
EU/DE-Hosting nötig ⚠️ Prüfen ✅ Standard-Option

Migration ohne Risiko

Gute Nachricht: Sie müssen fast nie "Big Bang" umstellen. Der typische B2B-Rollout sieht so aus:

5-Phasen-Modell

Phase 1: Pilotgruppe (10–20 User) + Policies testen
    ↓
Phase 2: SSO/Identity anbinden (Azure AD/Okta/Google/Keycloak)
    ↓
Phase 3: Subnet Routes / Site-to-Site ergänzen
    ↓
Phase 4: Parallelbetrieb (altes VPN bleibt, bis alles läuft)
    ↓
Phase 5: Cutover + Doku + Monitoring

Warum das funktioniert

NetBird ist dafür gebaut, zentral gemanagt zu werden (UI/Policies), statt rein manuell-konfiguriert wie "klassisches WireGuard". Das ermöglicht:

  • Schrittweise Migration ohne Downtime
  • Parallelbetrieb mit bestehendem VPN
  • Klare Rollback-Option bei Problemen

Managed NetBird Flatrate

Wann Managed statt Self-Hosted?

Ein Managed-Ansatz ist oft die pragmatische Wahl, wenn:

  • Kein dediziertes Ops-Team für VPN-Infrastruktur vorhanden ist
  • Schneller Rollout wichtiger ist als maximale Kontrolle über jeden Server
  • Planbare Kosten und ein fester Ansprechpartner gewünscht sind

Was ist im Managed Service enthalten?

  • Betrieb & Monitoring: 24/7 Überwachung, Alerting, Incident Response
  • Updates & Security Patches: Regelmäßig, ohne dass Sie sich darum kümmern müssen
  • SSO-Integration: OIDC-Setup mit Ihrem Identity Provider (Okta, Keycloak, Azure AD, etc.)
  • EU/DE-Hosting: Standard-Option – kein US-Cloud-Lock-in

Preise (Flatrate)

  • Monatlich: €249,90/Monat (monatlich kündbar)
  • Jährlich: €2.249,10/Jahr – effektiv €187,43/Monat (3 Monate gratis)

Empfohlen für bis zu 500 aktive Clients. Unbegrenzte User & Geräte inklusive.

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Fazit

Tailscale ist ein gutes Produkt – aber nicht für jedes Unternehmen die beste Wahl. Der Wechsel zu einer Alternative wie NetBird lohnt sich besonders, wenn:

  1. Kosten mit dem Team wachsen (per-seat wird teuer ab ~14 Seats)
  2. Governance/Compliance wichtig sind (EU/DE-Hosting, Datenhoheit)
  3. Betriebsaufwand reduziert werden soll (Managed statt Self-Ops)

Die gute Nachricht: Eine Migration muss kein Risiko sein. Mit Parallelbetrieb und schrittweisem Rollout können Sie die neue Lösung testen, bevor Sie das alte VPN abschalten.


Unsere Leistungen

Als erfahrener IT-Dienstleister unterstützen wir Sie bei der Evaluation und dem Wechsel:

Beratung

  • Kostenanalyse: Ihr aktuelles Setup vs. Alternativen
  • Anforderungs-Check: SSO, Routing, Compliance

Migration

  • Schrittweiser Rollout ohne Downtime
  • SSO-Integration (Azure AD, Okta, Google, Keycloak)
  • Subnet Routing und Site-to-Site Konfiguration

Managed Service

  • 24/7 Monitoring und Alerting
  • Updates und Security Patches
  • Direkter Ansprechpartner (kein Callcenter)

→ Beratungstermin vereinbaren


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Quellen


Tailscale, Twingate und NetBird sind Marken ihrer jeweiligen Inhaber. Dieser Artikel dient der technischen und wirtschaftlichen Einordnung für Unternehmen. Preise und Funktionen können sich ändern; maßgeblich sind die offiziellen Anbieterangaben.

Häufig gestellte Fragen

Antworten auf wichtige Fragen zu diesem Thema

Sobald die Kosten pro User/Device spürbar werden (ab ca. 14 Seats bei $18/Seat) oder wenn Governance-Anforderungen wie EU-Hosting, Datenhoheit oder zentrale Policies wichtig sind. Auch wenn das interne Team keine VPN-Ops-Daueraufgabe übernehmen möchte, ist ein Wechsel sinnvoll.

Beide nutzen WireGuard als Basis. Der Hauptunterschied liegt im Kostenmodell (per-seat vs. Flatrate), der Hosting-Option (US-Cloud vs. EU/DE Self-Hosted) und der Betriebsverantwortung (Self-Service vs. Managed). NetBird ist zudem vollständig Open Source.

Für kleine Teams ja. Bei $18/Seat/Monat zahlt ein 50-Personen-Team aber bereits $900/Monat – Tendenz steigend mit jedem neuen Mitarbeitenden oder Gerät. Eine Flatrate von €249,90/Monat ist ab ca. 14 Seats günstiger.

Tailscale und NetBird basieren beide auf WireGuard, das als modern und kryptografisch stark gilt. Die Sicherheit hängt zusätzlich von Identity-Management, Policies, Update-Prozessen und Logging ab – hier punkten Managed-Lösungen durch professionellen Betrieb.

Nein. Sowohl Tailscale als auch NetBird bauen primär Peer-to-Peer-Verbindungen auf. Zentrale Server (Coordination/STUN/TURN) werden nur für Verbindungsaufbau und Relay bei NAT-Problemen genutzt – der eigentliche Datenverkehr läuft direkt zwischen den Peers.

Die häufigsten Gründe: 1) Kosten wachsen mit dem Team, 2) EU/DE-Hosting für Compliance nötig, 3) Wunsch nach zentralem Management ohne Betriebsaufwand, 4) Mehr Kontrolle über Policies und Logging, 5) Vermeidung von Vendor-Lock-in durch Open Source.

Ja, das ist sogar der Standardweg: Pilotgruppe testen → SSO anbinden → Subnet Routes ergänzen → Parallelbetrieb → Cutover. Das alte VPN bleibt aktiv, bis alles läuft. Bei Problemen gibt es eine klare Rollback-Option.

SSO ist bei NetBird über OIDC gelöst – damit lässt sich praktisch jeder gängige Identity Provider (z. B. Okta, Keycloak oder Authentik) anbinden und MFA/Policies zentral durchsetzen.

In der Regel nicht. NetBird nutzt STUN/TURN/Relay-Mechanismen für Verbindungen hinter NAT und Firewalls. Das bedeutet deutlich weniger 'Firewall-Tetris' als bei klassischen VPN-Gateways.

Neben den Lizenzkosten kommen oft hinzu: Mehrere Devices pro User (zählen extra), Admin-Seats, Premium-Support-Pakete, Compliance-Features nur in höheren Tiers, und der interne Aufwand für Betrieb, Updates und Troubleshooting.

Teams ab 15+ Usern mit Wachstumsplänen, Unternehmen mit vielen Devices pro Mitarbeiter (Engineering, Support, Field), Firmen mit EU-Compliance-Anforderungen, und IT-Abteilungen, die keine VPN-Ops-Ressourcen binden wollen.

Einfache Rechnung: Aktuelle Kosten (Seats × Preis) vs. Flatrate (€249,90/Monat). Break-even bei Tailscale ($18): ~14 Seats. Dazu: Haben Sie Governance-Anforderungen? Wächst das Team? Bindet VPN-Betrieb interne Ressourcen? Bei 2+ Ja-Antworten lohnt sich ein genauerer Blick.

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